Am 23. Juni, beinahe der Tag mit der längsten Sonnendauer des Jahres, machte sich die 8aI mit Herrn Reeber auf den Weg nach Weikersheim zur Sternenwarte – was soll das denn? Sterne sieht man doch erst nachts?! So ist es auch, aber in Weikersheim gibt es ein Spezialteleskop, mit dem man auch die Sonne beobachten kann. Aber der Reihe nach:
Als wir ankamen, standen wir erst einmal vor einer 140 cm großen, metallenen Sonne. Sie ist der Start des sogenannten „Planetenwegs“, einem einige Kilometer langen Wanderweg, bei dem in maßstabsgetreuen Abständen Infotafeln zu unseren 8 Planeten des Sonnensystems und natürlich der Sonne angebracht sind. Das war überaus interessant. Jeder Schritt, den wir machten, entsprach ungefähr eine halbe Million Kilometer, und trotzdem mussten wir etliche Schritte gehen – noch nie konnte man die astronomischen Abstände so sehr am eigenen Körper erfahren.
Als wir dann nach 1,4 km bei Saturn – und damit auch an der Sternenwarte – angekommen waren, stand die Sonne noch recht hoch und wurde leider von einigen dicken Wolken verborgen. Wir gingen also in den Seminarraum der Sternenwarte und erfuhren Spannendes über unseren Nachthimmel mit Hilfe eines Computerprogramms. So zum Beispiel, dass Sonne und Planeten am Nachthimmel immer hintereinander in einer Linie auftauchen und sie – im Vergleich zu den anderen Sternen – jeden Tag eine andere Laufbahn haben. Auch die Sternbilder wurden mit echten Bildern hinterlegt, sodass man, mit viel Phantasie, nachvollziehen konnte, wie diese entstanden sind.
Gegen 20.00 Uhr war es dann endlich soweit – die Wolken haben die Sonne vorbeigelassen und wir konnten mit zwei verschiedenen Teleskopen die strahlend weiße, bzw. abgedunkelt rote Sonne beobachten. Auf einen schnellen Blick hin erkannte man nur einen farbigen Kreis – erst beim genaueren Hinsehen konnte man wunderbar die typischen Turbulenzen an den Rändern der Sonne erkennen – sehr beeindruckend. Leider waren uns die Wolken nicht sehr zugetan und so konnte jeder nur recht kurz durch die Teleskope blicken – auch ein Blick auf die Oberfläche des Mondes blieb uns verwehrt.
Dafür konnten wir anhand von Bildern noch tiefer in das All vordringen und auch so einiges über die Milchstraße – unsere Galaxie – lernen.
Nach fast 3 Stunden ging es dann heim – seit diesem Abend sieht man den Sternenhimmel mit ganz anderen Augen.
S. Reeber