Bleiglasfenster

Maßwerkfenster

Die Gotik gestaltete die Fenster bei Kirchenbauten mit zusätzlichem filigranem Mauerwerk, dem Maßwerk, das in die Fensteröffnung eingebaut wurde und auch Aufgaben eines steinernen bzw. schmiedeeisernen Fensterrahmens übernahm. Maßwerkfenster waren in der ursprünglichen Ausführung als bunte Bleiglasfenster konzipiert und wesentlicher Bestandteil der gotischen Raumkonzeption in Kirchen und Kathedralen.

Ähnliche Formen entwickeln sich im arabisch-indischen Raum, in dem die Fenster durch kompliziertes Filigran blickdicht aber lichtdurchlässig verschlossen sind.

Geschichte

Die Jakobskirche besitzt in ihren drei Ostchorfenstern noch eine komplette mittelalterliche Farbverglasung, die zu den hervorragenden Meisterwerken deutscher Kunst zählt. Kurz nach Vollendung des Chorneubaues, um 1340, entstand das Chorhauptmittelfenster, anschließend, gegen 1400, die Farbverglasung des nördlichen und südlichen Chorschrägfensters. Weitere Fensterstiftungen sind zwar archivalisch überliefert aber an Orginalen hat sich davon so gut wie nichts erhalten. Das Chorhauptfenster wurden von dem angesehenen Ritter Götz Lesch von Erlbach gestiftet, er ist unten links zu sehen.

Die besondere Bedeutung der Farbfenster der St.-Jakobs-Kirche zu Rothenburg begründet sich einmal in der außergewöhnlich hohen künstlerischen Qualität, die sie über alles Vergleichbare in der Umgebung heraushebt und zum anderen darin, daß ihre namentlich leider nicht bekannten Schöpfer ganz offensichtlich aus Kunstzentren kommen, welche die ganze europäischen Kunst entscheidend mitgeprägt haben.

Restaurierungen erfolgten um 1850, um 1900 und zu Beginn 2005.

Die ersten zwei Restaurierungen befaßten sich vorwiegend mit der Erneuerung der Verbleiung, Ergänzungen bei Fehlstellen und Bruchsicherung durch Einziehen von Sprungbleien. Bei der jetzigen Restauration ist es das Primärziel den Korrosionsprozess zum Stillstand zu bringen.

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